Ok. Wir haben 2014, und Synchronisation von Kontakt- und Kalenderdaten ist immer noch ein Alptraum. Jeder benutzt seine eigenen Formate. Nicht einmal Thunderbird beherrscht CardDAV nativ, es wird ein plugin benötigt.
Und jetzt muss $Mutter geholfen werden, Kontaktdaten zwischen Outlook und ihrem Handy zu synchronisieren. Früher ging das ganz leicht. USB-Kabel reinstecken, synchronisieren, fertig. Heute kann man nur noch übers Internet synchronisieren. Glücklicherweise habe ich einen Owncloudserver so ziemlich genau auf der Kiste, auf der auch dieses Blog läuft.
Nur das Outlook weder CalDAV noch CardDAV unterstützt. Plugins? Kosten, und man weiß nicht, ob sie was taugen. Also umsteigen auf Thunderbird+lightning. Man kann von Outlook in jede Menge Formate exportieren: CSV und... naja, eigentlich nur CSV. Nun kann Thunderbird zwar CSV importieren, aber nicht den CSVsalat, den Outlook exportiert. Thunderbird kann auch ics importieren. Outlook auch. Outlook kann aber nicht ics exportieren. Also ein Drittprogramm besorgt, um Outlooks Kalender als ics zu exportieren. Soweit in Ordnung, Thunderbird synchronisiert seinen Kalender mit Owncloud, alles Wunderbar. Nur das CardDAV-Plugin, das bei mir super läuft will nicht so recht. Geal, darum kümmere ich mich später.
Nun auf das Mobilfunkgerät. Microsoft hat letztes Jahr angekündigt, auf Windows Phone in Zukunft CalDAV und CardDAV zu unterstützen. Bis jetzt hat sich da noch nicht viel getan. Angeblich ja schon, aber nur für Googlekonten. Wieso implementiert man den ganzen Scheiß denn, wenn man dann doch nur einen möglichen Anbieter unterstützt?
Also keine Synchronisation. Wenigstens kann man per Website darauf zugreifen. Aber mal im Ernst: Wir haben 2014. Wir haben 2014, und wir können immer noch nicht "mal eben" Kontakt- und Kalenderdaten synchronisieren? Na gut, vielleicht schon, aber nur unter der Bedingung, dass man alle diese Daten einem Konzern anvertraut, der erwiesenermaßen verpflichtet ist, diese Daten weiterzugeben. Und wenn man das System wechselt? Pech gehabt, man darf alles neu eingeben
Es ist genau so wie vor zwanzig Jahren. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, zwischen Systemen zu wechseln bedeutet, alles neu eingeben zu müssen, und die großen Anbieter kümmert es nicht. Nichts ist kompatibel! Es könnte alles so gut funktieren, die Technik könnte das Leben so viel leichter machen, aber stattdessen legen sich die Entwickler gegenseitig Steine in den Weg. Oder sich selber, man muss ja auch an die Zukunft denken. Schließlich will man ja, dass der Scheiß in der Zukunft auch noch verkaufbar bleibt. Und das geht natürlich nur, wenn der jetzige Scheiß schlechter ist als der Scheiß im nächsten Jahr. Ist zwar immer noch Scheiße, aber dafür jetzt mit Kacheln und SuperfunktionDeluxe™, ohne die man nicht mehr auskommt
Wie oft blieb bei mir bisher der Komfort weit hinter den Erwartungen zurück? Jedes Mal! Ich habe bei mir das meiste so eingerichtet, dass es schön komfortabel ist. Das war nicht selten mühevolle Kleinarbeit. Aber kaum verlasse ich meine Komfortzone (Linux, Android ausgenommen), stellen sich die kleinsten Aufgaben als unglaublich schwierig heraus. Selbst die beschissene Kalendersynchronisation mit Android, weil Google da nur Googleunterstützung eingebaut hat. Apps! Ihr könnt mich mal! Ich weiß, dass es besser geht. Ich bin Informatiker. Wenn es nach mir ginge, würde ich die Entscheidungstreffenden aller großen Software- und Internetkonzerne in einen Raum sperren, den Schlüssel vernichten und sie mit ihren SuperManagementLifestyleMediaPlusCloudCyberEdition™-Krams alleine lassen. Ehrlich.