Ich bin ja der Meinung, dass wenn Forschung, Entwicklung oder Gutachten von Steuergeldern finanziert werden, die Ergebnisse dann auch für jeden frei verfügbar sein sollten. Wie man so etwas erreichen kann, demonstriert fragdenstaat.de in den folgenden fünf Schritten:
- Bundesinstitut für Risikobewertung fertigt ein Gutachten zu Krebsrisiken von Glyphosat an
- fragdenstaat.de fordert das Gutachten per Informationsfreiheitsgesetz an und veröffentlich es
- Bundesinstitut für Risikobewertung erwirkt eine einstweilige Verfügung, das Gutachten aus urheberrechtlichen Gründen (!) offline zu nehmen
- fragdenstaat.de nimmt das Gutachten offline, fordert Benutzer dazu auf, das Gutachten selber anzufordern und stellt ein Onlineformular dazu bereit
- Antwort:
[Begrüßung], wir kommen zurück auf Ihren Antrag auf Informationszugang. Dieser ist in Bearbeitung. Die abschließende Bearbeitung des Antrags wird noch weitere Zeit in Anspruch nehmen. Die Bearbeitungsdauer kann über die Regelfrist des § 7 Absatz 5 Satz 2 Informationsfreiheitsgesetz hinaus gehen, wenn Gründe hierfür vorliegen. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Anzahl der gleichgerichteten Anträge (mehr als 36.000) ist ein solcher Fall gegeben. Sollte die abschließende Bearbeitung nicht innerhalb der nächsten vier Wochen erfolgen können, erhalten Sie weitere Zwischennachricht. Wir kommen unaufgefordert auf die Angelegenheit zurück.[…]
(Hervorhebung von mir)
fragdenstaat.de macht so etwas nicht zum ersten Mal. Ein paar Mal hat das schon dazu geführt, dass die entsprechenden Stellen von da an alle Ihre Sachen direkt veröffentlichen.
Oh, und ich sollte vielleicht erwähnen, dass mich dieses Gutachten vorher recht wenig interessiert hat. Ich würde mangels Sachkenntnis sowieso nicht beurteilen können, ob das, was da drin steht, richtig oder falsch ist.