Stranger Than Usual

Ein bisschen einsam ist es ja doch.

Ich habe mich immer für jemanden gehalten, der gut mit Einsamkeit klarkommt. Immerhin habe ich (gefühlt mehr als andere) häufig das Bedürfnis, allein zu sein.

Aber diese Isolation die es bedeutet, jetzt von zu Hause aus arbeiten zu müssen, die treibt mich echt in den Wahnsinn. Hinzu kommt, dass mein Arbeitsplatz meine Wohnung infiltriert hat. Ich habe keinen eigenen Raum für Heimarbeit, nicht einmal eine eigene Ecke. Ich kann nur den Tisch nehmen, den ich normalerweise zum Spielen nehme. Das ist schlecht.

Ironischerweise, trotz aller Warnungen Gesellschaft zu meiden, und nur für das Notwendigste das Haus zu verlassen, war es heute auf dem Markt und im Supermarkt voller als sonst.

Und kann mir mal jemand das mit den leergekauften Regalen im Supermarkt erklären? Nur weil jetzt alle zu Hause sitzen wird doch nicht sooo viel mehr gegessen, oder? Und wenn ja, warum ist dann diese Nahrungsaufnahme so viel mehr fokussiert auf den Kauf von Mehl? Ich habe wirklich kein Vollkornmehl mehr gekriegt (was es umso ärgerlicher macht, dass ich im Januar alles Mehl bei mir zu Hause wegen Schädlingsbefall weggeworfen habe).

Aber wo ich das mit dem Mehl noch irgendwo erklären kann (ich arbeite nicht zu Hause, gehe also nicht mehr jeden Tag essen und muss dementsprechend selber mehr kochen — das gilt also vermutlich auch für andere, auch wenn das nicht den Fokus auf Mehl erklärt), die Sache mit dem Toilettenpapier geht mir echt nicht in den Kopf. Warum? Wird so viel mehr verbraucht? Oder sind das Panikkäufe? Wenn es letzteres ist, was ist die Idee dahinter? Falls die Versorgung der Bevölkerung wirklich so weit zusammenbrechen sollte, dass es kein Klopapier mehr gibt, ist Klopapier vermutlich das geringste Problem.