Ich habe vor Kurzem nach einem Kleber gesucht, um eine Porzellantasse zu reparieren und sie danach auch weiterhin als Teetasse verwenden zu können. Das ist eine eigene Geschichte, die ich schreiben werde, wenn die Tasse tatsächlich repariert ist.
Während dieser Recherche bin ich natürlich auch auch Kintsugi gestoßen, eine japanische Reparaturmethode, in der die Bruchstellen mit Gold hervorgehoben werden. Aber auch dazu später mehr (vielleicht).
Was ich vorher nämlich noch nicht kannte, war der Beruf des Geschirrflickers. Der hat in früheren Zeiten irdenes Geschirr repariert. Mit Lehm oder so, das Geschirrstück wurde dann mit Draht zusammengehalten und ein zweites Mal gebrannt. Nicht für Porzellan geeignet, aber für irdenes Geschirr schon.
Industriell hergestelltes, preiswertes Geschirr haben diesem Berufs irgendwann ein Ende bereitet. Aber die Bilder auf Wikipedia haben mich an ein Foto erinnert, das meine Mutter 2021 in einem Museum auf El Hierro gemacht hat:
Sieht aus wie getackert, könnte man meinen. Es zeigt, dass so ein Teller früher dort deutlich mehr Wert war als uns heute ein Teller Wert ist. Wenn uns heute ein Teller kaputt geht, werfen wir ihn weg. Ich habe will meine Tasse nur deswegen kleben, weil sie eine besondere Tasse für mich ist, von denen es nur drei Stück gibt. Früher hingegen war ein solcher Teller so viel Wert, dass man viel Mühe in eine Reparatur gesteckt hat, die den Teller repariert, aber ziemlich unansehnlich macht.