Stranger Than Usual

Mehr Nachrichten, die die Laune verderben

So, nachdem das Positivprojekt ja gescheitert ist, kann ich ja noch einmal mehr meinen ganzen Frust rauspusten, bevor ich wieder in autoagressives Verhalten verfalle und meinen Kopf gegen Möbel, Wände und was sonst gerade so verfügbar ist schlage.

Impfen

Fangen wir zum Beispiel mit einem Dauerthema an: Covid-19. Da ist hier dieser Bericht der ARD darüber, dass in Südtirol die Impfquote so niedrig ist. Hier wird jemand zitiert mit:

Meine Gesundheit ist mir viel mehr wert, als irgendjemandem einen Gefallen zu machen. Oder vielleicht sogar die Pharmaindustrie zu fördern oder die politischen Ziele zu bestärken. Also, mit mir nicht!

Wie merkbefreit kann man eigentlich sein? Wenn dir deine Gesundheit viel Wert ist, dann ist es eine fucking gute Idee, sich gegen eine tödliche Krankheit impfen zu lassen, die sich außergewöhnlich schnell verbreiten kann! Eine Krankheit, die weltweit mehrere Millionen Menschen getötet hat, die täglich immer noch tausende Leben beendet und deren Mutationen gerade noch besser übertragbar sind als die Ursprungsversion. Eine Krankheit, die für viele Überlebende langfristige Schäden bedeutet.

Die diversen Impfstoffe hingegen wurden mittlerweile an Millionen von Menschen verimpft, und die Erkenntnisse sind vor allem zwei: Erstens: die Impfstoffe sind sicher. Zweitens: die Impfstoffe wirken. Ja, sie wirken nicht zu 100%. Das hat aber auch nie jemand behauptet. Aber sie wirken. Also auch wenn man sich wundert, warum die Impfstoffe so schnell zugelassen wurde (was nicht daran liegt, dass nicht gründlich gearbeitet wurde, sondern, dass viel mehr konzentrierte Arbeit, parallele Prozesse und kürzere Kommunikationswege in der Bürokratie angewandt wurden), dann ist die Datenlage mittlerweile erschlagend für die Wirksamkeit und die Sicherheit der Impfstoffe.

Es geht auch nicht darum „irgendjemandem einen Gefallen zu machen“. Es geht darum, Menschenleben zu retten! Fuck die Pharmaindustrie, aber ohne die säßen wir jetzt noch in der dritten Welle! Impfungen sind nichts politisches! Nur weil sich die politischen Gegner impfen lassen, heißt es nicht, dass ihr das aus Protest nicht machen sollt! Selbst Donald Fucking Trump, der größte Bullshitter den Amerika je zum Präsidenten hatte hat sich für die Impfung ausgesprochen!

Also shut the fuck up und lasst euch impfen!

Masken

Ich persönlich bin glücklicherweise noch niemandem begegnet, der sich geweigert hat, eine Maske zu tragen. Und ich kann auch verstehen, warum Leute keine Maske tragen wollen. Gerade im Sommer sind immer eine Menge angenehmer Gerüche in der Luft, und die Maske sperrt sie ein. Man riecht nur noch die üblen Gerüche (Zigarettenqualm oder den eigenen Mundgeruch). Niemand trägt die Masken gerne.

Aber die Masken wirken! Viele Studien haben gezeigt, dass sie wirken, und ein paar Studien, die gefährliche Gesundheitsrisiken behaupten wurden wegen handwerklicher Mängel zurückgezogen. Trotzdem wird auch das hier wieder politisiert. In den USA zum Beispiel fangen die Republikaner an, gegen Masken zu agitieren, weil sie „not based on science but a political decision by Democrats“ seien.

Auch hier wieder völlig an der Realität vorbei. Die Demokraten haben doch die Maskenpflicht für Geimpfte überhaupt erst abgeschafft! Wenn die jetzt zugeben, dass das ein Fehler war, dann ist das doch politisch eher ungünstig für die. Abgesehen davon, dass die Masken FUCKING WIRKEN und sich Leute trotz Impfung mit Covid-19 anstecken können und sogar andere Leute anstecken können. Mit verringerter Wahrscheinlichkeit, aber es geht noch.

Also tragt Masken, für euch selbst und für andere! FUCKING HELL!

Stürmung des Kapitols

Auch komplett an der Realität vorbei gehen viele US-Republikaner, die immer noch behaupten, Trump habe die Wahl gewonnen (allen Beweisen zum Trotz). Und jetzt haben die Anhörungen zur Stürmung des Kapitols am 6. Januar los, und die Republikaner verbreiten, dass das ja mehr eine Art Touristenbesuch gewesen sei, während Wachkräfte aussagen, wie sie um ihr Leben bangen mussten.

Klimawandel

Der Klimawandel ist schon lange bekannt. Wenn wir vor 40 Jahren was getan hätten, dann hätten wir ganz gemütlich eine Umstellung auf erneuerbare Energien haben können. Wenn wir vor 30 Jahren etwas getan hätten, wäre es auch nicht so stressig geworden. Wenn wir vor 20 Jahren etwas getan hätten, hätten wir ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, aber es wäre gegangen. Wenn wir vor 10 Jahren etwas getan hätten, wäre es schon unangenehmer geworden, aber wir hätten noch einiges mehr retten können.

Stattdessen sitzen wir heute hier, haben die Förderung für erneuerbare Energien auslaufen lassen und haben so Leute wie den Laschet herumlaufen, die sich darüber wundern, warum das Klimathema „plötzlich“ ein weltweites Thema geworden ist.

Daran ist nicht plötzlich! Das ist alles bekannt und wurde nur geleugnet und ignoriert. Sowie jahrelang trotz besseren Wissens propagiert wurde, Rauchen sei nicht gefährlich, oder bleihaltiges Benzin sei völlig problemfrei.

Und selbst jetzt, wo das FUCKING Bundesverfassungsgericht geurteilt hat, dass was getan werden muss, und zwar schnell, können sich die G20 NICHT AUF ETWAS ERNSTES EINIGEN!

Dann kommen immer die Argumente, man könne ja nicht einfach alles über den Haufen werfen, so etwas braucht Zeit. JA VERDAMMT NOCH MAL, DIE ZEIT HATTEN WIR VOR VIERZIG JAHREN UND IHR HABT NICHTS GEMACHT IHR DEPPEN! JETZT HABEN WIR KEINE ZEIT MEHR. Und wir können alles über den Haufen werfen, das hat uns die Corona-Krise gezeigt. Wir müssen es nur machen. Und wir müssen es machen. Jetzt. Keine faulen Ausreden mehr.

Aber natürlich gibt es immer noch Leute, die den Klimawandel leugnen. Das zu tun, leugnet so viele verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse, dass ein Mensch alleine sie garnicht alle kennen kann. Die Wissenschaft ist sich einig. Es gibt ein paar Schwurbler, die was anderes behaupten, aber nehmen wir mal folgenden Vergleich:

Einer deiner Daumen tut weh. Du gehst zum Arzt, der schaut sich das an und sagt: „Den müssen wir amputieren, sonst sind Sie in einem Jahr tot“.

Verständlicherweise hängst du an dem Daumen und holst eine Zweitmeinung ein. Die ist „Den müssen wir amputieren, sonst sind Sie in zwei Jahren tot“.

Also noch eine Drittmeinung. Eine Viertmeinung. 100 Meinungen werden eingeholt. Manche sagen, dass man den Daumen am besten morgen amputiert, weil man übermorgen vielleicht schon die ganze Hand amputieren müsste. Manche geben ein bisschen mehr Zeit, aber 97 von den 100 sind sich einig, dass was getan werden muss.

Von den letzten drei meint einer, dass der Daumen nur weh tut, weil du die mit dem Hammer draufgeschlagen hast (obwohl dir das zum letzten Mal vor zwei Jahren passiert ist). Der nächste sagt, dass die Daumeninfektion nicht so schlimm sei, das ginge in ein paar Tagen vorbei, und außerdem hat so ein schmerzender Daumen ja auch seine Vorteile. Der dritte meint, dass du zwar dran sterben wirst, man aber eh nichts tun kann, also solltest du den Daumen lieber dran lassen.

Ich weiß, du hängst an deinem Daumen, und er ist wirklich praktisch, und ohne ihn auszukommen wird sehr unangenehm. Aber würdest du wirklich den Rat der drei Experten vorziehen, wenn die überwältigende Mehrheit der Meinung ist, dass der Daumen ab muss um dich zu retten? Wenn ja, dann kannst du gerne an deinem Daumen verrecken. Im Gegensatz zum Klimawandel ziehst du damit wenigstens nicht die ganze Welt in den Abgrund.