Facebook droht anscheinend damit, sich aus Europa zurückzuziehen, wenn sie nicht weniger reguliert werden (wozu natürlich u.a. auch Datenschutz gehört).
Naja, streng genommen behaupten sie, nicht zu drohen, sondern nur nicht zu wissen, wie sie denn weiterarbeiten sollen ohne all die Daten zu verwursten.
Dazu fällt mir nun eine Bemerkung in einem Vortrag auf dem 36c3 ein (die ich gerade nicht mehr im Wortlaut zusammen kriege): Wenn Facebook morgen weg wäre, wäre das überhaupt kein Problem.
Update (2020-10-07)
Kaum habe ich die Kommentare entfernt, kommt MJF und will kommentieren. Gut, Kommentare sind theoretisch ja nach wie vor möglich. Sie müssen halt nur an mich geschickt werden, und ich pflege sie manuell ein.
Im Grunde kein großer Verlust. Instagram würde ich persönlich vermissen, weil neben den ganzen Selfies und Influencern eine Parallelwelt der „ernsthaften Fotografieszene“ existiert.
Der Verlust von WhatsApp ist für Europa natürlich eine Katastrophe, wäre von mir aber sehr zu begrüßen.
Facebook würde ich im Grunde auch nicht hinterher trauern. Leider hat sich die 50er-Jahre-Szene darüber organisiert, nachdem MySpace gestorben ist. Und ich wüsste nicht, was Facebook ersetzen soll. Es ist (innerlich) hässlich und stinkt, funktioniert aber einfach sehr gut, um sich zu verabreden und zu organisieren.
Die Aussage „Wenn Facebook morgen weg wäre, wäre das überhaupt kein Problem“ ist natürlich überzogen. Aber Facebook (und andere zu Facebook gehörende Plattformen) können ersetzt werden-
Ich glaube zum Beispiel, dass das Internet ein ausreichend großer Ort ist, dass sich Leute dort auch ohne Instagram darstellen können.
Was die Organisation von Szenen angeht: Hier bin ich sicher, dass man Facebook ersetzen kann. Vor Facebook konnten sich Szenen auch schon organisieren. Es gab zum Beispiel Foren. Außerdem gibt es dezentrale soziale Netzwerke, die nicht so einen auf Datenkraken machen (können) wie Facebook.
Zugegeben, das geht nicht von heute auf morgen. Aber es geht, wie alleine schon daran zu sehen ist, dass z.B. die 50er-Jahre-Szene den Sprung von MySpace zu Facebook gemacht hat.