Schlagzeile: „1.440 Lehrerjobs in BW jahrelang unbesetzt - Kultusministerin will Stellen schnell besetzen“. Warum?
Der Grund sollen Programmierfehler im Personal- und Stellenprogramm der Kultusverwaltung im Jahr 2005 gewesen sein, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Kultus- und Finanzministeriums. "Diese Fehler blieben seither unbemerkt."
Aha. Softwarefehler halt. Kann man nichts machen (wenn fefe nicht gerade krank wäre, würde er sich mit begeisterter Schadenfreude auf diesen Fall stürzen). Was genau der Fehler war? Weiß man noch nicht:
Die Ministerien wollen nun untersuchen, wie es zu der Fehlerkette kommen konnte. Die Vermutung: Bei der Übertragung der Daten zehntausender Lehrerinnen und Lehrer im Landesamt für Besoldung und Versorgung in ein neues Computersystem habe es einen Programmierfehler gegeben.
Wäre vielleicht etwas für den Digitale Anomalien-Podcast. Wenn denn die Ursache einmal feststeht. Als Informatiker habe ich selbst natürlich auch ein professionelles Interesse daran: Wie konnte das, technisch im Detail betrachtet, passieren, und wieso ist es nicht früher aufgefallen?
Lehrerverbände sind jetzt natürlich stinkig. Das Finanzministerium gibt aber Entwarnung:
Das Finanzministerium versicherte, durch die Panne sei kein finanzieller Schaden entstanden. Da die Stellen nicht besetzt wurden, sei auch kein Geld abgeflossen.
Kein finanzieller Schaden. Das ist ja gut. Naja, außer bei den ganzen Lehrkräften, die nicht eingestellt wurden. Oder bei den Schüler_innen, die durch schlechtere Ausbildung weniger Geld verdienen. Oder für die Wirtschaft insgesamt, weil die Leute weniger qualifiziert sind. Aber das zählt ja nicht, hauptsache die Staatskasse wurde nicht belastet.
In der Regierung sei man sich nun einig, dass die 1.440 Stellen vollständig nachbesetzt werden sollen.
Ja immerhin.