Ich habe hier lange nichts geschrieben. Einerseits, weil ich viel Stress im Beruf hatte. Andererseits, weil der ganze Cyber-Bullshit, den unsere Cyber-Politiker Cyber-verfassen (ok, manches ist auch nur normaler Bullshit) so dicht an dicht kommt, dass ich keine Zeit habe, mich angemessen zu beruhigen um hier einen Eintrag zu schreiben, bevor die nächste Sache kommt, die mich aufregt.
Da das hier sowieso niemand liest, kann ich hier getrost an Netzpolitik.org und heise online verweisen. Die machen das sowieso besser und gründlicher als ich. Hier nur eine kleine Auswahl an Themen, die mich aufgeregt hat:
- der Gebrauch des Präfixes "Cyber" als eigenständiges Wort
- der Gebrauch des Präfixes "Cyber", außer wenn es um das Genre "Cyberpunk" geht
- Versuche, Verschlüsselung als gefährlich darzustellen, so dass der Staat unbeding Hinter- und Vordertüren dagegen braucht
- Versuche, die Netzneutralität abzuschaffen
- "Datenschutz ist überholt"
- Legalisieren der Abhöraktionen des BND
Heute habe ich aber gerade wieder Lust, etwas zu schreiben, und sich ein schöner Aufreger bietet, schreibe ich mal wieder was. Kurze Zusammenfassung der Meldung: der ach so kompetente Verein "jugendschutz.net" hat in einem Gutachten herausgefunden, dass Teenager Schutzfunktionen/Pornfilter viel zu leicht umgehen können, und wir besser Millionenbeträge in neue Filter auf Smartphones stecken sollen.
Ich habe schon einmal erklärt, warum solche Filter mit der momentanen Technik nicht funktionieren können, und noch einige Zeit lang nicht funktionieren werden. Großmeister des Go-Spiels zu besiegen ist eine Sache, Teenager davon abzuhalten, Pornos anzuschauen, eine ganz andere.
Im Endeffekt führt so ein Filter doch immer wieder dazu, dass viel mehr als nötig herausgefiltert wird. Aufklärungsseiten, Presse, unliebsame Meinungen, usw. Und trotzdem werden sich die Filter umgehen lassen. Und der Teenager, der es nicht schafft, solche Filter zu umgehen, hat es imho auch nicht verdient, Pornos anzuschauen.