Oh. In Russland wurden jetzt Netz-Sperren eingeführt, so wie bei uns vor ein paar Jahren geplant war (gut, das war eine Totgeburt, aber die Zensursula hat das Vorhaben getreu dem Motto „Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, spann es stattdessen vor eine Kutsche“ trotzdem weitergeführt). Natürlich sind diese Netzsperren eigentlich nur gegen Kinderpornografie, Drogenkonsum und Selbstmordanleitungen gedacht, aber wie netzpolitik.org im Artikel darüber schön darstellt, geht das ganze natürlich schon deutlich weiter (inkl. direkter Anbindung an den Geheimdienst).
Das Tolle an dieser „Wir-machen-das-nur-gegen-Kinderpornografie“-Masche ist ja, dass man sich ganz leicht ein Strohmann-Argument zusammenzimmern kann, nach dem die Gegner von Internetsperren Befürworter von Kinderpornografie sind.
Aber bei uns kann so etwas natürlich nicht passieren, wenn wir solche Gesetze einführen oder? Schließlich wird das bei uns genau überwacht (na gut, außer, dass niemand außer der Polizei die Sperrlisten sehen darf, weil ja sonst jeder die IP-Adressen zu den zensierten Servern hätte), außerdem sind bei uns die Politiker nicht so korrupt, dass sie Berichterstattung über die Opposition verhindern wollen.