Zu diesem Zeitpunkt hätte ich schon bereits zwei Drittel auf dem Weg nach Hamburg sein können. Ich wollte Freunde in Hamburg besuchen, die ich seit Monaten nicht gesehen habe.
Stattdessen habe ich mein Ticket storniert und sitze jetzt wieder zu Hause. Und bevor ihr mich fragt: „Wieso kannst du dein Ticket noch am Reisetag stornieren?“: Die Antwort ist: Verspätung.
Ich habe eine Stunde bei Minusgraden am Bahnhof herumgehangen, mit immer mehr Verspätung auf dem Zug, bis dieser schlussendlich komplett ausfiel. Zu diesem Zeitpunkt war meine Laune schon auf dem Tiefstand. Der Besuch in Hamburg sollte nur kurz sein, und wenn ich erst spät Abends ankäme, hätte es sich kaum gelohnt.
Und mit Blick auf die ganzen anderen Züge, die alle zu spät kamen und der Erfahrung, dass Verspätungen nur noch mehr Verspätungen hervorrufen, habe ich aufgegeben.
Glücklicherweise kann man in diesem Fall das Ticket komplett stornieren und ich sollte den kompletten Preis zurückbezahlt bekommen. Die Mitarbeitet der Bahn konnten die Stornierung über ein Fahrgastrechteformular für mich erledigen.
Das war ein Glück, denn diese furchtbare Bahn-Website (ich bin vom Fach, glaubt mir, ich erkenne eine furchtbare Website, wenn ich sie benutze) hat mich schon gestern zur Weißglut getrieben.
Das Sahnehäubchen war, dass die S-Bahn, mit der ich zurückfuhr, statt der Fahrplanmäßigen acht Minuten achtzehn Minuten gebraucht hat. Neun davon alleine weniger als einen Kilometer vor meiner Zielhaltestelle wartend (mit anderen Worten: Hätte ich dort aussteigen können, wäre ich zu Fuß schneller gewesen).