Stranger Than Usual

Entengrütze

Heute war ich mal wieder im botanischen Garten der RUB. Da gibt es auch einige Anlagen für Wasserpflanzen. Die meisten sind gezielt bepflanzt, andere werden momentan anscheinend nicht aktiv genutzt. Das hier ist eine davon:

Ein rechteckiger Teich, der komplett mit Entengrütze bedeckt ist. Im Vordergrund ein Schild: „Offene Wasserfläche VORSICHT“.

Der Wasserspiegel ist fast auf einer Höhe mit dem Boden drumherum, das Ding ist komplett bedeckt mit Entengrütze (auch als Wasserlinsen bekannt). Auf einen flüchtigen Blick erkennt man sie also nicht als Wasserflächen, deswegen die Warnschilder.

Ein paar Minuten, nachdem ich an diesem Teich vorbeigekommen bin, hörte ich Stimmen und Geräusche:

„Halt ihn fest, das ist Wasser!“ (lautes, platschendes Geräusch) „Hohl in raus, HOHL IHN RAUS!“ (weiter platschendes Geräusch) „Er ist ganz nass!“.

Ich habe die Szene nicht gesehen, aber ich habe ein ziemlich genaues Bild davon, was dort passiert ist :)

Die irreführende Fahrradampel

Ein nennenswerter Teil meiner Mobilität besteht aus Fahrradfahren. So fahre ich zum Beispiel zum Einkaufen oft mit dem Fahrrad. Besonders, wenn der Supermarkt, zu dem ich will, etwas weiter weg liegt. Radfahren ist aber nicht immer ohne Probleme. Eins davon ist die Kreuzung Ardeystraße / Johannisstraße in Witten:

Eine Kreuzung zweier mehrspuriger Straßen. Der Beobachter steht auf dem Bürgersteig an einer Ecke der Kreuzung. Auf der Kreuzung sind in Rot Radwege eingezeichnet. Für jede Richtung gibt es eine Einbuchtung für indirektes Linksabbiegen.

Diese Kreuzung legt den Radfahrer_innen indirektes Linksabbiegen nahe. Das Konzept kenne ich schon länger, den Begriff habe ich erst durch Recherchen zu diesem Artikel kennengelernt. Indirektes Linksabbiegen bedeutet, dass man an der Kreuzung zunächst geradeausfährt und sich dann in die Spur, die von rechts kommt, einsortiert. Der Vorteil ist, dass man ein direktes Linksabbiegen vermeiden kann, was je nach Kreuzung und Verkehrslage wirklich gruselig sein kann. Der Nachteil ist, dass man zwei Ampelphasen warten muss.

In diesem Fall kümmern mich aber weder der Vorteil noch der Nachteil, sondern die konkrete Umsetzung. Ich hätte hier eine Luftaufnahme, aber die ist von Google Maps. Google erlaubt zwar die nicht-kommerzielle Nutzung unter korrekter Quellenangabe, aber das Internet™ gibt unklare Auskünfte darüber, wie es mit Luftaufnahmen aussieht, die Google von Drittparteien lizenziert hat. Also stattdessen eine Art abgepaustes SVG der Kreuzung. Die Zahlen und Pfeile werden weiter unten erklärt:

Abstrakte Skizze der Kreuzung aus dem Foto oben. Die Kreuzung ist X-förmig. Rot eingezeichnet sind die auf dem Foto oben zu sehenden Fahrradstreifen. Ein grüner Pfeil zieht sich durchs Bild. Er beginnt an einer Straße unten links (markiert mit einer 2), führt über die Kreuzung zu einer der Einbuchtungen zum indirekten Linksabbiegen (markiert mit einer 3) und zeigt am Ende in die Straße links oben. Die Straßenecke rechts ist markiert mit einer 1, die Straßenecke oben ist markiert mit einer 4.

Das Foto oben ist (wie die anderen Fotos in diesem Post) von der mit einer grünen 1 markierten Stelle aufgenommen. Der grüne Pfeil zeigt einen Weg, den man zum Linksabbiegen nehmen kann. Ich fahre dort also erst einmal von Position 2 geradeaus und reihe mich dann entsprechend dem Abbiegepfeil bei 3 zum Linksabbiegen ein. Ich will, sobald meine Ampel grün wird, nach obenLinks fahren, also richte ich mich entsprechend aus. Nun ist die eigentliche Ampel für diese Kreuzung hinter mir, ich kann also nicht sehen, wann ich losfahren darf. Aber kein Problem, denn bei 4 ist eine Fahrradampel (hier fotografiert vom Bürgersteig, nicht von der Straße, als Abbieger mit dem Fahrrad stehe ich links des Bildausschnittes.):

Ein Fußgängerüberweg an einer Kreuzung. In der Mitte des Bildes, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, steht eine Fahrradampel.

Also warte ich darauf, dass die Ampel grün wird. Es wird grün für die Fußgängerampel. Es wird grün für die Autofahrer hinter mir. Es wird grün für die Abbieger. Nur für mich wird es nicht grün, obwohl alle anderen, die in die gleiche Richtung wollten, schon grün hatten. Endlich wird sie grün! Ich fahre los. Komme über die Kreuzung, muss aber hart bremsen, weil die Fußgänger quer zu mir gleichzeitig grün haben. Und nicht nur das. Nur Momente danach braust hinter mir der Querverkehr vorbei.

Ich steige ab und rette mich mit dem Fahrrad auf den Gehweg. Während ich noch über die komische Ampelschaltung schimpfe, merkt ein Passant an, dass diese Kreuzung dafür sogar schon mal in der Zeitung stand.

Die richtige Ampel für mich war nämlich nicht die Ampel bei 4. Es wäre eine Ampel bei 1 gewesen:

Eine Fahrradampel in Nachaufnahme. Die Ampel ist rot. Über dem roten Ampellist ist ein weiteres Ampelelement mit einem blass weiß leuchtenden Pfeil.

Wenn man genau hinschaut, sieht man sogar den Pfeil, der nach links zeigt. Die Ampel hat nur ein Problem: Wenn ich micht korrekt eingeordnet habe, ist die Ampel rechts hinter mir, ungefähr auf 4 Uhr. Da sehe ich sie nicht. Stattdessen sehe ich die Ampel gegenüber, die genau in meine Richtung ausgerichtet ist. Den blassen weißen Pfeil nach links kann man schnell übersehen. Immerhin sind die einzigen anderen weißen Lichtsignale im Straßenverkehr ausschließlich für öffentliche Verkehrsmittel.

Keine Ahnung, wer das für eine gute Idee gehalten hat. Die Kreuzung, wie sie jetzt ist, ist noch relativ neu. Die WAZ hat sie „Wirrwarrkreuzung“ genannt, in einem Artikel, den ich nicht verlinke, weil man den Artikel nicht lesen kann ohne seine Seele zu verkaufen.

Ein Fahrradblogger aus der Nachbarstadt Bochum hingegen meint in einem Blogpost, diese Kreuzung in Witten sei korrekt nach Empfehlungen angelegt worden. In dem Artikel beklagt er sich über Kreuzungen mit indirektem Linksabbiegen, in denen es für Radfahrer_innen extrem schwierig gemacht wird, das richtig zu machen.

Aber Empfehlungen hin oder her, ich finde diese Ampeln extrem verwirrend und wäre beinahe überfahren worden, weil die falsche Ampel so aussah, als ob sie die Ampel für mich sei. Meiner Meinung nach muss das anders gemacht werden.

Rollenspielszenen: Sprengstoffspürhund

Rollenspielszene. Wir sind immer noch in einer besetzten Stadt und dringen gerade in ein Militärlager ein. Lilian, ein Teenager aus unserer Gruppe (Warum nehmen wir das Kind mit? Weil sie sonst ohne uns mitkommen würde.) hat den Sprengstoff, den Ariadne (eine Bastlerin) eigentlich beschlagnahmt hatte, entwendet um Bomben damit zu bauen und die auf die Mission mitzunehmen.

Wir haben uns zu nächtlicher Zeit erfolgreich in das Lager eingeschlichen (während überall in der Stadt Aufstände ausbrechen). Wir begegnen einem Hund, der sich gerade an einer Mülltonne vollfrisst. Als er uns bemerkt, schnüffelt er kurz und geht dann gezielt auf Lilian los. Alle versuche in abzulenken, scheitern zunächst, der Hund schnüffelt aufgeregt an Lilians Tasche, bevor er Alarm geben kann, wird er dann doch mit Essen abgelenkt.

Ariadne: „Lilian, was hast du da in deiner Tasche?“. Ein Blick in die Tasche bestätigt: Fünf Bomben, eine davon mit einer gefährlich kurzen Zündschnur. Ariadne lässt Lilian die Bomben, was soll man auch jetzt noch machen? Aber wir reden noch mal drüber! Und die mit der kurzen Zündschnur wird nicht benutzt!

Rollenspielszenen: Heilergildenmitgliedschaft

Rollenspielszene. Die Charaktere sind weiterhin auf der Suche nach einem speziellen Heilzauber. Die Niederlassung der Heilergilde in der Stadt Thelme könnte den Zauber haben. Mit 50% Rabatt für Mitglieder der Heildergilde. Außerdem haben sie vielleicht ein paar Betten frei. Auch nur für Mitglieder der Heilergilde.

Nini, Spielercharakter, Zi Ri, neigt dazu, Dinge zu vergessen. Als zie bei der Heilergilde vorspricht, wird zie nach ihrer Mitgliedsmarke gefragt. Spieler würfelt. Eine 1. Kein Zimmer für die Nacht, und jetzt brauchen sie auch noch einen Bürgen, um den Zauber günstiger zu kriegen.

Hotelbuchungshorror

Ich muss demnächst noch einmal nach Hamburg, und möchte mir für vier Übernachtungen dort ein Hotelzimmer buchen. Wohlwissend, dass ich praktisch jedes Mal, wenn ich eine Hotelbuchungswebsite benutzen muss, einen Wutanfall bekomme weil das alles nicht funktioniert (Beispiel), und ich bei Plattformen wie booking dot com rot sehe, habe ich dieses Mal ein paar Leute in meiner Forma gefragt, ob sie mir Empfehlungen geben können.

Ich habe vier Hotelempfehlungen bekommen.

Erstes Hotel: Hat keine eigene Website, man kann wohl nur über Seiten wie booking dot com buchen. Fällt raus, den Scheiß mache ich nicht noch einmal mit.

Zweites Hotel: Ich kann ein Zimmer buchen. Ich muss es in Vorkasse bezahlen. Mit Debitkarte. Angeblich wurde die Zahlung von meiner Bank abgelehnt. Meine Bank hat dazu keine Informationen. Angeblich sind Online-Zahlungen mit der Karte freigeschaltet.

Drittes Hotel: Hier sind keine Zimmer mehr frei. Zehn Minuten vorher waren noch Zimmer frei. Aber es gibt Zimmer in der Nähe. Dieses Zimmer zum beispiel. Das ist aber belegt. Oder das Zimmer. Das ist auch frei. Aber schon belegt. Alle freien Zimmer in der Nähe waren es nicht.

Beim vierten Hotel lädt nicht einmal die Website. Die Verbindung wurde noch während des Ladens zurückgesetzt.

Und das ist nur die Kurzzusammenfassung, ohne die ganzen Mikroaggressionen, die mir diese Buchungswebsites über den Verlauf des Besuchs entgegenwerfen.

Dẹr Tag ̇ist im ̒Eiṁer. Ėig̒eṅtl̇i̇c̣h müss̒te ịcḣ ̇jetzt a̒uch ̒noc̣h Ḃạhntickets b̒uchėn, abẹr dafür ḟehl̒ṫ ̒mi̒r ḍėr N̒erv. Es kann doch ̜nic̔h͓t̔ s͓ein͘, das͓s i̜ch JE͘D̜E̔S ⃒MAL, WE⃓NN IC̵H⃓ E⃫IN H⃫O̷TELZ̵IMMER BU̸C⃦H⃒E, E̶I⃒NE̸N̶ N⃦E̷RVE⃦NZUSA̶M̵ME̶NBRUC̸H̶ K⃒R̶I̶EGE⃓!

Mausreparatur

Vor Jahren, in der Anfangszeit meines Studiums oder kurz davor, also vor 15 bis 17 Jahren wollte ich eine neue Maus für meinen Computer haben. Ich wollte eine ordentliche Maus, kein unbequemes Billigteil. Meine Überraschung war groß, als ich dann zu Weihnachten oder Geburtstag eine meiner Meinung nach völlig überteuerte Logitech-Gamermaus (G9) bekommen habe. Mit allen Kinkerlitzchen: Fünf (oder sechs, je nachdem wie man zählt) Tasten, über Schnelltasten verstellbare Empfindlichkeit, das Mausrad kann man zwischen normaler, stufenweiser und stufenloser Drehung umschalten (die stufenlose Variante war in Spore sehr praktisch, wo man oft sehr lange am Rad drehen muss um zunächst vom Planeten wegzuzoomen, dann aus dem Sonnensystem und dann noch ein bisschen, um Überblick über die stellare Nachbarschaft zu gewinnen. Von Wurmlöchern ganz zu schweigen), man kann sogar unterschiedliche Gewichte in der Maus platzieren, um sie auszubalancieren.

Sie war überteuert und hatte Features, die sich an Leute richteten, die meinten, damit besser spielen zu können. Aber sie hat gehalten. Über 15 Jahre lang. Bis sie vor ein paar Wochen einen Wackelkontakt am Kabelansatz bekam. Der wurde immer schlimmer, bis die Maus dann letzte Woche überhaupt nicht mehr lief.

Und hier kommt das Internet ins Spiel. Und zwar in der Form, in der ich es Anfang der 2000er-Jahre kennengelernt habe. Man sucht Informationen oder Anleitungen zu einem obskuren Thema (zum Beispiel wie man eine uralte Maus repariert) und findet tatsächlich etwas. In diesem Fall ein Video von jemandem, der genau das gleiche Problem repariert hat. In diesem Fall war das Problem zwar am Ende ein anderes, das Video zeigt aber trotzdem die vollständige Reparatur, mit allen Informationen, die ich brauchte.

Also habe ich mich an die Reparatur gemacht. Reparatur von Elektronik ist jetzt nichts, mit dem ich mich gut auskenne, aber die Anleitung war gut und es war ja nur ein Wackelkontakt, ein Kabelbruch oder so.

Eine schwarze Computermaus auf einer Korkunterlage. Die Maus hat mehr Tasten als üblich. Sie ist etwas dreckig und abgenutzt..

Hier kann man den Kabelbruch sehen. Ich habe noch ein Foto gemacht, auf dem er besser zu sehen war, aber meine Kamera hat sich im letzten Moment entschieden, lieber auf die Fläche hinter dem Kabel zu fokussieren, deswegen jetzt nur dieses Bild. an kann sehen, wie auch die Isolierung ab ist:

Nahaufnahme von einem schwarzen Mauskabel, gehalten von mehreren Fingern. In der Mitte ist die Isolierung des Kabels aufgebrochen.

Ich gehe jetzt nicht im Detail die Reparatur durch, das ist in dem verlinkten Video sehr gut erklärt. Ich habe die Maus auseinandergenommen, eine Woche Pause eingelegt, bis ich an Schrumpfschlauch gekommen bin, habe das Kabel zusamengelöten und den Schrumpfschlauch geschrumpft. Das einzig Schwierige war, die Maus hinterher wieder zusammenzuschrauben. Das Kabel war ein bisschen weiter im Gehäuse drin, und drinnen war nur wenig Platz (die beweglichen Teile wie das Mausrad und die Tasten müssen ja weiterhin beweglich sein). Ich habe es aber am Ende geschafft, das Kabel zu verlegen und auch den Deckel mit sanfter Gewalt wieder zusammenzufügen.

Die untere Hälfte einer aufgeschraubten Maus. Man kann die Leiterplatte sehen, das Mausrad, Taster für die Maustasten und insbesondere ein Kabelbündel, das vom vorderen Ende der Maus auf der rechten Seite der Maus nach hinten durchgeführt wird und dort eine kleine Schleife macht bevor es ein Stückchen weiter vorne in einem Steckkontakt steckt.

Jetzt funktioniert die Maus wieder, und es fühlt sich toll an dieses alte Gerät gerettet zu haben. Diese Maus hat mich über Jahre begleitet (ich glaube, es waren wirklich eher 17 als 15), und es wäre schade gewesen, sie nur wegen eines Kabelbruches wegzuwerfen.

Besonderen Dank noch einmal an den Ersteller des Reparaturvideos. Das Video ist angemessen kurz, beinhaltet alle Informationen, ist ruhig und sachlich vorgetragen, man kann die Schritte 1:1 nachvollziehen und an der eigenen Maus wiederholen. 10/10 Punkte. Für solche Sachen ist das Internet da.

Rollenspielszenen: Kopfkino

Rollenspielszene. Wir schleichen weiter durch eine Militärbasis. Dabei haben wir einen Geisterhund (eher ein Ætherhund, aber man will ja nicht so kleinlich sein). Der Geisterhund kann, muss aber nicht mit Materie interagieren. Kann also durch Wände gehen aber trotzdem Dinge apportieren.

Während der letzten Runde waren wir ein einem Paar vorbeigekommen, die sich nackt in einem aufblasbaren Pool vergnügten, in der Hoffnung, dass der Vorgesetzte nichts davon mitkriegt.

Wir brauchen eine Schlüsselkarte. Dr. March schickt den Hund los. Ein kurze Zeit später hören wir empörtes Geschrei aus einem anderen Teil des Lagers. Spielleiter:

Der Hund kommt ein paar Minuten später zurück. Er trägt einige Sachen. Eine davon ist ein Fetzen eines Swimmingpools.