Stranger Than Usual

Weißt du, wo dein Handtuch ist?

He, hast du den Hoopy Ford Prefect gesasst? Das ist'n Frood, der weiß echt, wo sein Handtuch ist.

Es ist wieder soweit! Heute ist Towel Day. Mit anderen Worten: tragt den ganzen Tag ein Handtuch mit euch herum, das ist unglaublich nützlich. Für nähere Informationen konsultiert bitte den Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis, ein wirklich bemerkenswertes Buch, das in vielen der etwas lässigeren Zivilisationen am äußersten Ostrand der Galaxis die "Encyclopaedia Galactica" als Standardnachschlagewerk für alle Kenntnisse und Weisheiten längst abgelöst hat. Denn obwohl er viele Lücken hat, und viele Dinge enthält, die sehr zweifelhaft oder zumindest wahnsinnig ungenau sind, ist er dem älteren Werk in zweierlei Hinsicht überlegen. Erstens ist er ein bisschen billiger, und zweitens stehen auf seinem Umschlag in großen, freundlichen Buchstaben die Worte KEINE PANIK.

Was ein Rant hätte werden können

Tja… in den letzten zwei Wochen habe ich links gesammelt, meist über Sachen, über die ich mich aufgeregt habe. Könnte man ja zu einem schönen Rant verwursten.

Für einen Rant bin ich momentan nicht in Stimmung, aber die links kommen trotzdem.

Da wäre zunächst: Saudi-Arabien versucht, einen Hacker anzuwerben, um private Kommunikationen über verschiedene Kanäle zu überwachen. Alles im Namen der Terrorismusbekämpfung. Vielleicht hätte man keinen Hacker dafür aussuchen sollen.

Dann natürlich die Sache mit den Milliarden, die für Drohnen in den Sand gesetzt wurden. Meiner Ansicht nach war das eins von diesen "wir haben $unglaublichhohesumme da rein investiert, jetzt könnt ihr das doch nicht nicht zulassen". Ähnlich wie dieses Kraftwerk, dass schon komplett gebaut war, obwohl noch nicht geklärt war, ob es überhaupt bei der Genehmigung bleibt. Oder beim Dosenpfand damals, wo sich die Getränkeindustrie bis zum letzten Tag gegen gewehrt hat und dann halt noch keine Infrastruktur für die Pfandsachen bereit hatte.

Das hier ist selber ein Rant, der mit der Bitte diverser Zeitungsseiten beginnt, bitte die Werbeblocker abzuschalten, aber schnell in einen Rant übergeht. Lustigerweise kann ich diesen Rant komplett nachvollziehen. Werbung nervt, Werbung lügt, und Werbung ist dazu gedacht, Menschen zu manipulieren und sie zu Sachen zu bringen, die sie eigentlich nicht wollen.

Kommen wir zur nächsten Kuriosität: Die GEMA verlangt von einem Künstler, der Klaviere in München aufstellt, auf denen dann jeder herumklimpern kann knapp 5000 €. Gut, die haben sich auf weniger geeinigt, aber nur wegen technischer Einzelheiten (Regentage zum Beispiel). Dass die Gema jetzt schon Geld verlangen darf, dass jemand anderen Leuten kostenlos (und ohne Gewinnabsichten) ein Klavier zu Verfügung stellt, weiß ich auch nicht weiter.

Apple hat derweil zu hören bekommen, dass sie doch bitte mehr Geld in Lobbyarbeit in den USA stecken sollen, es wäre doch schade, wenn man ihnen irgendwelche Antitrust-Klagen auf den Hals hetzen müsste. Die beschweren sich nicht über die geringen Steuern, die Apple bezahlt, sondern über fehlende Schutzgelder. Ein paar Tage später hat dann Apple die Gelder, die sie in Lobbyarbeit stecken drastisch erhöht. Genau das, was wir brauchen. Wir haben ja nicht schon genug Ärger mit Lobbyisten, die überall die beratenden Gremien bevölkern.

Dann natürlich Google. Die nehmen aus ihrem GoogleTalk die XMPP-Unterstützung heraus. Mittlerweile haben sie ja genug User, dass sie nicht mehr darauf angewiesen sind, dass diese auch nach außen kommunizieren können.

Nintendo ist dabei, vor Youtubevideos mit Inhalten von Nintendospielen eigene Werbung zu schalten. Das sind also meistens irgendwelche let's plays von Nintendospielen, die eigentlich schon eine schöne Werbung (und gegen diese Art "Werbung" kann ich auch nichts einwenden) darstellen, und Nintendo kommt jetzt mit Copyrightkrams und setzt denen ihre Werbung vor. Ich habe ja schon kurz angeschnitten, was ich von Werbung halte.

Den Vogel abgeschossen hat dann die Unterhaltungsindustrie in Amiland und fordert Legalisierung von Schadsoftware, zumindest solange sie selbst es sind, die die Schadsoftware verteilen.

Das letzte, was ich noch gefunden hatte war ein Cartoon: This is why people should learn statistics.

Jetzt aber

So, diesmal reicht es aber für einen kleinen Rant.

Da ist erstmal die Türkei. Erdogan kämpft gegen „Terroristen und Vandalen“, so zum Beispiel sieht man auf einem bekannt gewordenen Foto eine junge Frau in einem roten Kleid, die unprovoziert mit Pfefferspray angegriffen wird. Ach moment, die Angreifer sind ja die Polizei, also muss die Frau ja zu den Vandalen gehören. Sachen gibt's…

Aber man weiß ja nicht, wohin man schauen soll. Diese ganze Prism-Geschichte war natürlich komplett legal, das können sowohl die Amis als auch diverse europäische Kollaborateure bestätigen. Legal ist halt immer so eine Sache. Es gibt unglaublich viel, was technisch legal ist, was man aber trotzdem nicht machen sollte. Natürlich ist das auch alles wieder Terrorismus- äh… Tourismusabwehr (obwohl ich nicht weiß, ob das speziell jetzt mit der aktuellen Prism-Geschichte zusammenhängt, aber private Nachrichten lesen wegen „illegaler Arbeit“ ist imho nicht angemessen). Der mutmaßlich für den Leak verantwortliche junge Mann, der sich da gestellt hat, wird jetzt vermutlich nach Bradley Manning-Manier erst einmal drei Jahre ohne Gerichtsverhandlung eingesperrt, weil er Geheimnisse verraten hat, die die Sicherheit gefährden (oh, die Terroristen können sich nicht von alleine denken, dass jemand versucht, ihre Kommunikation zu überwachen).

Was regen sich die so auf, hieß es da auch von öffentlichen Stellen, wir greifen ja hauptsächlich auf die Daten von Leuten im Ausland zu (sehr beruhigend für einen Europäer wie mich…). Außerdem steht vor jeder Abfrage ja ein Gerichtsbeschluss, also ist das alles reguliert und es ist sicher, dass da kein Schindluder mit getrieben wird. Wir wissen ja, wie gut das funktioniert.

Update 2024-06-06

Toten link durch link auf archive.org ersetzt.

Warum überrascht mich das jetzt nicht?

Siemens (oder zumindest vor wenigen Jahren noch Siemens) verhaut die Digitalisierung der BBC (Ok, Siemens hat nur geholfen, den Karren gegen die Wand zu fahren, dann aber aufgegeben und die Sache der BBC überlassen).

Oh, Siemens ist für mich mittlerweile wie der ÖPNV: man findet immer irgendwas, über das man sich lustig machen kann. Und jeder bestätigt es! Sei es ein Angestellter von Siemens, der in einer Vorlesung als Gastredner über Siemens herzieht, eine Kommilitonin, die bei Siemens arbeitete und irgendwo in der Desorganisation verloren ging, oder ein Bekannter, dessen Firma bei Siemens nach schlechten Erfahrungen nur noch auf Vorkasse arbeitet.

Man muss ja auch mal was zum Lachen haben.

Convenience

Bruce Schneier gibt natürlich auch seine Meinung zu der ganzen PRISM-Geschichte ab, unter anderem:

If the government demanded that we all carry tracking devices 24/7, we would rebel. Yet we all carry cell phones. If the government demanded that we deposit copies of all of our messages to each other with the police, we'd declare their actions unconstitutional. Yet we all use Gmail and Facebook messaging and SMS. If the government demanded that we give them access to all the photographs we take, and that we identify all of the people in them and tag them with locations, we'd refuse. Yet we do exactly that on Flickr and other sites.

Neid

Uhh, der BND wird neidisch. Wo jetzt gerade diese ganze Prism-Geschichte herauskommt, denken die sich wohl: „Hey, warum haben wir so etwas nicht? Wir wollen das auch auch haben“.

Mit ein bisschen Glück (für den BND) bzw. Pech (für alle anderen) konzentrieren sich die Proteste jetzt erst einmal auf Prism, und wenn jemand mal nachschaut, was der BND macht, heißt es „wir haben da jetzt schon 500 Millionen Euro (100 Millionen? Man weiß ja, was man von solchen Kosteneinschätzungen halten soll, ich tippe da mal auf mindestens das fünffache) reingesteckt, das können wir doch jetzt nicht mehr abstellen!“

Kurze Durchsage von Obama

Junge junge, der Obama. Ich meine, ok, im Gegensatz zu Busch ist der ein Fortschritt, aber so vieles, was ich von ihm erhofft habe, hat er ja nicht gemacht.

Momentan ist ja die ganze Aufregung bei der Prism-Geschichte, also gebe ich einfach mal meinen Senf dazu. Denn der Obama hat ja ein paar Sachen gesagt.

Seiner [Obamas] Meinung nach müssten die USA nicht ihre Freiheit aufgeben, um Sicherheit zu gewährleisten. Gewisse Zugeständnisse seien jedoch nötig.

Gewisse Zugeständnisse? Joah, Massenüberwachung, warum nicht? Lernen Sie Statistik Mr. President! Dann stellt sich vielleicht heraus, dass der Umtauschkurs zwischen Freiheit und Sicherheit gerade recht schlecht ist.

Den US-Bürgern versicherte Obama, dass die NSA weder ihre Telefongespräche abhört noch ihre E-Mails liest, außer es gibt eine individuelle richterliche Verfügung.

Oho… den US-Bürgern versicherte Obama das? Was für ein Pech, wenn man keiner ist. Und die richterliche Anordnung...

Er sagte lediglich, die Zahl an Anfragen sei überraschend klein und außerdem würden sich die Leute doch nicht an ihn wenden, wenn sie keinen sehr guten Verdacht hätten.

Oja… der Angeklagte muss schuldig sein, wenn er es nicht wäre, würde er ja nicht vor Gericht stehen.

Naja, und es gibt ja auch an anderen Stellen Einschränkungen:

So würde jeder von uns die Entscheidung treffen, am Flughafen strengere Sicherheitskontrollen zu durchlaufen als früher: "Ich denke nicht, dass jemand sagt, wir sind nicht mehr frei, weil wir Kontrollpunkte an Flughäfen haben."

Nun, die Kontrollen an Flughäfen gibt es schon lange, aber seit 9/11 sind die teilweise radikal verschärft worden (auch wenn man ohne Probleme an den Kontrollen beim Angestellteneingang vorbeikommt, wie ehemalige Schulfreunde von mir einmal halb freiwillig ausprobiert haben). Bruce Schneier, ein bekannter Sicherheitsexperte hat einmal (auch wenn ich den link dazu gerade nicht finde) erläutert, wie sinnlos die allermeisten Kontrollen an Flughäfen sind.

Was übrigens aus dem Gespräche mit der Merkel geworden ist, habe ich noch nicht mitbekommen, aber imho muss man sich da eher Sorgen machen, dass der Obama die Merkel überzeugt und nicht umgekehrt...

Wetter

Alle reden über das Wetter, da will man nicht außen vor stehen.

An meiner Lieblingsbetonuni ist das Rechenzentrum gestern abgesoffen. Alle Services, von E-Mails bis VSPL sind für Stunden ausgefallen. Also Wassereinbruch im Rechenzentrum ist so fast der GAU der physischen Katastrophen für Rechenzentren.

Die Kuschelzug-Haltestelle Oskar-Hoffmann Straße hatte auch einen Bach, der war so breit wie die Treppe. Moment, das war die Treppe…

Oh, und vor ein paar Tagen sind bei der Bahn wieder Klimaanlagen ausgefallen. Die funktionieren halt nur bis 32°C.

Update 2024-06-06

Toten link durch link auf archive.org ersetzt, Facbook-link zum Bach auf der Treppe durch Youtube-link ersetzt.

Common sense

Gut, das bei diesem Elektronikdiscounter alles gut geordnet ist. Zum Beispiel gibt es Kopfhörer im Erdgeschoss, und Headsets im zweiten Stock. Wäre ja auch völlig abwegig, die beiden nebeneinander zu tun. Nein, die Kunden sollen lieber zwischen Kopfhörern und Mikrofonen umherirren, wenn sie auf den dummen Gedanken kommen sollten, die Headsets müssten irgendwo in der Nähe zu finden sein.

Wahlplakate

In typisches Wahlplakat kann man ja so beschreiben: Ein Politiker grinst in die Kamera, das Parteilogo ist gut sichtbar, und es steht ein Wahlversprechen, nicht länger als ein Satz darauf. Das Wahlversprechen ist meist, also eigentlich fast immer eine hohle Phrase, die kaum generischer und allgemeiner hätte gehalten werden können. Kurz: das typische Wahlplakat ist inhaltsleer, und wenn auch nur eine Partei glaubt, dass sie mit diesen Wahlplakaten jemanden überzeugen zu können, ebendiese Partei zu wählen, dann sollte man sie gerade deswegen schon nicht wählen.

Aber jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der Grund dafür, dass die Wahlplakate so nichtssagend sind, ist, dass die von Scherzbolden alle in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ausgetauscht wurden. ;)

Webdesign

Wieso, wieso zur verdammten Hölle kriegen es größere Unternehmen einfach nicht hin, eine benutzbare Website zu erstellen? Hallo? Hobbywebdesigner kriegen das besser hin! Der einzige große Konzern, der benutzbare Websites produziert ist Google. Kein Wunder, dass die den Markt beherrschen. Bei der Konkurrenz ist das wahrlich keine Kunst. Es gibt Haufenweise gute Websites. Aber man suche sich ein Unternehmen mit mehr als 256 Angestellten, und die kriegen es ums verrecken nicht hin, eine benutzbare Website zu gestalten. O2 zum Beispiel macht sein Geld unter anderem damit, Internetanschlüsse zu verkaufen. Und man könnte meinen, sie würden ein bisschen davon in eine anständige Webpräsenz stecken. Aber nein, das Geld geht komplett in unglaubwürdige Werbung. Die Webpräsenz ist grauenhaft zu benutzen, man findet nicht wieder. ICH HABE DIESEN VERDAMMTE SCHEISS MIST $KRAFTAUSDRUCK so verdammt scheiß satt, und ich sitze erst seit 10 Minuten vor deren Seite. Mal sehen wie lange ich noch brauche, bis ich das gefunden habe, wonach ich suche (da wo es sein sollte, ist es nicht. Genau genommen ist da überhaupt nichts, die Seite ist praktisch leer, abgesehen von den Werbebannern). Man könnte fast meinen, die wollen nicht, dass ich meinen Vertrag kündige.

Ach ja, Moment…

Fridge logic

Warum wird Snowden wegen Geheimnisverrat gejagt, wenn doch angeblich die ganzen Überwachungsdokumente, die er veröffentlicht hat, gar nicht stimmen?