Diese Woche musste meine arme Mitbewohnerin hungern. Ich habe mein Kochprojekt nämlich nicht in Münster, sondern in Essen durchgeführt, aus organisatorischen Gründen (nächste Woche ist wieder Münster dran).
Diese Woche gab es: Pizza. Und zwar mal von Grund auf selbstgemacht. selbstgemachter Hefeteig, selbstgemachtes Tomatenzeugs, selbst… ok, da war schon Schluss. Den Belag habe ich nicht selbst gemacht. Aber selbst ausgesucht.
Was die Mengen angeht, ist noch folgendes anzumerken: Der Teig ist für ein Blech gedacht, ich habe nur etwa die Hälfte davon zu Pizza verarbeitet und die andere Hälfte in den Kühlschrank gelegt, zur späteren Verwendung. Die Soße… sollte sogar für mehr als diesen Teig reichen je nachdem, wie viel man auf die Pizza tut.
Zutaten Teig
- 250g Mehl
- ein halbes Päckchen Hefe (20g, wenn ich mich nicht irre)
- 125ml lauwarmes Wasser
- zwischen 1 und 2 EL Olivenöl (oder anderes Öl. Ich habe daneben gegriffen und Rapsöl genommen, hat trotzdem geschmeckt)
- 0,5 EL Salz
- 0,25 EL Knoblauchsalz (meine Güte, im Originalrezept ist eine Menge Salz. Der Teig ist recht salzig, aber bei einem herzhaften Belag ist das in Ordnung. Vielleicht geht es aber auch mit weniger Salz. Vielleicht war im Rezept ja auch "TL" gemeint, auch wenn da "EL" stand)
- eine Prise Zucker
Zubereitung Teig
- im lauwarmen Wasser die Hefe auflösen (Dieses Rezept macht es anders als die anderen Hefeteigrezepte, bei denen man immer einen Vorteig macht. Ich frage mich, was der Unterschied ist.)
- andere Zutaten in eine Schüssel tun und vermischen/kneten
- Teig etwa eine halbe Stunde an einen warmen Ort stellen
- Teig noch einmal durchkneten Ich musste ihn dann noch ein wenig stehen lassen, das hat ihm nicht geschadet.
Zutaten Soße
- eine Zwiebel
- zwei Knoblauchzehen
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Tomatenmark
- 800ml Tomaten aus der Dose, alternativ frische Tomaten. Ich habe ca. 600g frische Tomaten genommen
- ein Lorbeerblatt
- Oregano (nicht zu sparsam mit dem Oregano!)
- Basilikum
- Salz, Pfeffer
- eventuell auch noch andere Kräuter, ganz nach Geschmack.
Zubereitung Soße
- Falls man frische Tomaten nimmt: Tomaten schälen (dazu Tomaten mit heißem Wasser übergießen, kurz Warten, dann lassen sie sich sehr leicht pellen)
- Zwiebeln und Knoblauch in kleine Würfel schneiden
- Zwiebeln und Knoblauch mit Olivenöl in einem Topf glasig anbraten
- Tomatenmark in den Topf geben
- Tomaten hinzugeben und zerkleinern (oder erst zerkleinern, und dann dazugeben. Ich habe erstere Variante gewählt und dann mit einem Kartoffelstampfer die Tomaten zerstampft. Vorsicht: die rutschen leicht weg.)
- kurz aufkochen lassen
- mit Kräutern, Pfeffer und Salz würzen (Basilikum vorher kleinschneiden). Im Originalrezept soll man das Würzen erst später machen, aber imho kann der Geschmack besser durchziehen, wenn man die rechtzeitig mit reintut.
- ca. eine halbe Stunde lang auf niedrigerer Hitze köcheln lassen, bis es dickflüssig ist
Zubereitung Pizza
- Ofen vorheizen. Angeblich ist die richtige Temperatur 400°C. Im Steinofen, der sowieso andere physikalische Eigenschaften hat. Ein normaler Backofen muss aber auch ausreichen, denn mehr hat man ja normalerweise nicht. Der schafft vermutlich keine 400°C. Also bei O/U-Hitze auf die höchste Temperatur (bei mir 300°C) und wirklich warten, bis der Ofen heiß ist.
- Pizzateig auf einem gefetteten Blech ausrollen, Soße drauf, Belag drauf (bei mir waren es Schinken, CHampignons, Thunfisch und Salami, Käse drauf (geriebener Gouda sollte im Zweifelsfall reichen), und ab in den Ofen.
- Pizza im Ofen beobachten, und rausnehmen, wenn sie fertig aussieht (ihr habt alle schon einmal eine fertige Pizza genommen, also sollte das kein Problem sein).
- Wenn man will noch Oregano drüberstreuen
Bilder
Das Öl sollte eigentlich Olivenöl sein. Ich habe mich bei der Flasche vergriffen. Jetzt ist es Rapsöl.
Sieht nach nichts aus. Hat es aber in sich. Hefe in Wasser aufgelöst.
So sah der Hefeteig vor dem Gehen aus. Nach dem gehen habe ich vergessen, Fotos zu machen, wie so häufig.
Ich finde es immer wieder toll, wie leicht Tomaten zu schälen sind, wenn man sie kurz in heißem Wasser stehen lässt. FÜr Tomatensoße eignen sich übrigens auch sehr reife Tomaten. Diese hier sind jedoch normalreif.
Ein Bild wie dutzende andere: Zwiebeln anbraten.
Tomatensoße, noch ohne Gewürze
Tomatensoße, nachdem sie eine halbe Stunde eingekocht wurde. Das Lorbeerblatt kann natürlich rausgenommen werden.
Und hier ist wieder der Teig. Wie gesagt, von den Zwischenstadien habe ich leider keine Fotos. Zur Erinnerung: Dies ist nur die Hälfte des Teigs.
Tomatensoße aufgetragen. Dies ist nur ein Teil der Tomatensoße.
…wieder einmal vergessen, Fotos zu machen. Hier sollten eigentlich Fotos von den verschiedenen Belagsstadien hin. Jetzt ist hier nur die fertige Pizza.
Aus Spaß noch einmal im Querschnitt
Ich muss sagen, die Pizza hat mir recht gut geschmeckt. Pizza aus Heimzubereitung mundet mir meist weniger, aber die hier war echt in Ordnung. Kein Meisterwerk, aber trotzdem gut. Ich würde es wieder so machen.
Was ich übrigens mal in einem Kochbuch gelesen habe: Man kann sich auch halbgebackene Pizza auf Vorrat einfrieren, um selbstgemachte TK-Pizza zu haben. Die Details habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich müsste das echt mal machen.